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5.2 : Pleuraerguss I: Einführung

Ein Pleuraerguss ist eine abnorme Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum, einem engen Raum zwischen Lunge und Brustwand. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit an sich, sondern eher um ein Symptom oder Anzeichen einer zugrunde liegenden Erkrankung. Unter normalen Umständen enthält dieser Raum eine kleine Menge Flüssigkeit (5 bis 15 ml), ein Schmiermittel, das die reibungslose Bewegung der Pleuraoberflächen erleichtert.

Es gibt zwei Haupttypen von Pleuraerguss: transsudativ und exsudativ. Die Unterscheidung erfolgt anhand der Light-Kriterien, die den Gehalt an Proteinen, Laktatdehydrogenase (LDH) und das Verhältnis zwischen den Werten dieser Substanzen in der Pleuraflüssigkeit und im Serum berücksichtigen. Ein Erguss gilt als exsudativ, wenn er eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:

  • Ein Proteinverhältnis zwischen Pleuraflüssigkeit und Serumprotein von mehr als 0,5
  • Ein Verhältnis von LDH in der Pleuraflüssigkeit zu LDH im Serum von mehr als 0,6
  • Ein LDH-Spiegel in der Pleuraflüssigkeit übersteigt zwei Drittel des oberen Grenzwerts für die LDH im Serum.

Wenn der Erguss keines dieser Kriterien erfüllt, wird er als transsudativ angesehen.

Während die Art des Ergusses durch die Flüssigkeitszusammensetzung definiert wird, ermöglichen die unterschiedlichen Auswirkungen und die jeweiligen Mechanismen der Flüssigkeitsansammlung ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Erkrankungen.

Transsudative Pleuraergüsse sind kritisch und stehen typischerweise mit systemischen Faktoren in Zusammenhang, die den hydrostatischen oder onkotischen Druck des Blutgefäßes beeinflussen. Häufige Ursachen sind:

  • Kongestive Herzinsuffizienz (CHF): Eine häufige Ursache für einen transudativen Pleuraerguss ist eine Herzinsuffizienz. Bei CHF kann das Herz das Blut nicht effektiv pumpen, wodurch der Venendruck steigt. Der erhöhte Druck kann zu einem Flüssigkeitsaustritt in den Pleuraraum führen.
  • Leberzirrhose: Eine Leberzirrhose kann zu einem Rückgang des onkotischen Drucks führen, da die Leber weniger Proteine, insbesondere Albumin, produziert. Albumin ist für die Aufrechterhaltung des onkotischen Drucks unerlässlich und sein Rückgang kann zu einer Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum führen.
  • Nephrotisches Syndrom: Dies ist eine Nierenerkrankung, die durch Proteinurie gekennzeichnet ist, also eine Erkrankung, bei der eine abnormale Menge an Protein im Urin vorhanden ist. Dieser Verlust an Proteinen, einschließlich Albumin, kann zu einem verringerten onkotischen Druck und einem transsudativen Pleuraerguss beitragen.
  • Hypoalbuminämie: Ein reduzierter Albuminspiegel im Blut kann den onkotischen Druck senken und so die Flüssigkeitsbewegung im Pleuraraum fördern.

Als nächstes sind exsudative Pleuraergüsse durch Flüssigkeitsansammlungen mit höherem Proteingehalt im Pleuraspalt gekennzeichnet. Sie entstehen häufig durch Entzündungen und eine erhöhte Durchlässigkeit der Pleuramembranen. Dieser Prozess ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts im Pleuraraum zwischen den Pleuramembranen, die aus einer viszeralen und einer parietalen Schicht bestehen. Wenn sich diese Membranen entzünden oder ihre Durchlässigkeit zunimmt, kann dies zur Ansammlung von exsudativer Flüssigkeit führen.

Häufige Ursachen für exsudative Pleuraergüsse sind:

  • Lungenentzündung: Bakterielle, virale oder durch Pilze verursachte Infektionen der Lunge können zu einer entzündlichen Reaktion im Brustfell führen, die eine Ansammlung von Exsudationsflüssigkeit zur Folge hat.
  • Bösartigkeit: Krebserkrankungen der Pleura (primäre Pleuratumoren oder Metastasen an anderen Stellen) können exsudative Pleuraergüsse verursachen. Lungen-, Brust- und Mesotheliomerkrankungen sind bösartige Erkrankungen, die mit Pleuraergüssen einhergehen.
  • Lungenembolie: Blutgerinnsel, die in die Lunge wandern (Lungenembolie), können eine Reizung und Entzündung des Brustfells verursachen, was zu einem exsudativen Erguss führt.
  • Bindegewebserkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und systemischer Lupus erythematodes können eine Entzündung des Brustfells verursachen, die zu exsudativen Ergüssen führt.
  • Lungeninfarkt: Ein Infarkt des Lungengewebes, oft im Zusammenhang mit einer Lungenembolie oder Vaskulitis, kann zu exsudativen Pleuraergüssen führen.

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